Die Geschichte des Diamanten
Ein Diamant, noch so schön und bezaubernd, besteht aus nichts anderem als Kohlenstoff. Das Schwarze was wir als Graphit kennen in der Bleistiftmine. Ok, die Eigenschaften sind nicht identisch, denn der Kohlenstoff des Diamanten wurde in tieferen Gesteinsschichten sehr hohen Temperaturen und hohem Druck ausgesetzt.
Diamanten sind vor 70 bis 150 Millionen Jahren in Tiefen unter 150 km unter einem Druck von ca. 67.000 bar und Temperaturen von 2000° Celsius entstanden.
Wann der erste Diamant entdeckt wurde ist nicht überliefert. Im alten Ägypten galt er jedoch, zur Zeit der Pharaonen, als Symbol der Sonne. Ein Diamant wurde im Zentrum des Ankh-Kreuzes eingesetzt was als Symbol für "Leben" galt. Auch wird er gleichgesetzt mit Kraft, Mut und Wahrheit.
Die Namensgebung geht zurück bis ins 8 Jahrhundert v. Chr. In einigen griechisch-römischen
Schriften tauch der Name "adamas" auf. Das Wort steht für "unbesiegbar, unbezähmbar". Will
man der Mythologie Glauben schenken, soll Chronos einen jungen Mann, namens Diamant, in
einen wertvollen Stein verwandelt haben. Dieser hat sich zum wertvollsten Edelstein entwickelt,
welcher unglaubliche Kräfte und Glück verhiess. Dieser Edelstein stärkt die Liebe bei Paaren und
hält von ihnen Zwietracht fern. Ein Diamant schützt auch vor wilden Tiere, Gespenster und sonstigen nächtlichen Ungeheuer.
In Indien wurden die ersten Diamanten in den Anschwemmungen des Flusses Golconda gefunden, die Zeit des Fundes ist genau bekannt. In einem Abschnitt des Steuerbuchs, das in Sanskrit geschrieben ist und das vom 4. Jahrhundert vor Christus stammt, erscheinen Vermerke, die beweisen, dass Diamanten als Handelswahre bereits damals üblich waren.
Diamanten im Besitz der Herrscher und reichen Leute bleiben im rohen Zustand und vollkommen schöne Kristalle waren sehr hoch geschätzt. Diamant war sehr populär als Talisman dank seiner außergewöhnlichen Härte und weiteren ausgezeichneten Eigenschaften. Er war ein Symbol von Mut und Männlichkeit – also Eigenschaften, die rein männlich sind.
Die mystische Kraft der Diamanten wurde schon im alten Ägypten entdeckt, wo Tragen von Diamanten auf vier Fingern der linken Hand sicherstellen sollte, dass "vena amoris" (Liebesvene) aus den Fingern direkt ins Herz führt. Die Anbringung der Diamanten sowie des Diamantenstaubs auf den Fingerspitzen sollte einen direkten Weg zur Verbindung der Liebe mit Ewigkeit garantieren.
Die Diamanten wurden das erste Mal in Europa wahrscheinlich von Alexander dem Grossen gebracht. Zuerst wurden sie eher als geheimnisvolle Rarität betrachtet, man hat ihnen magische und heilende Eigenschaften zuerkannt. Man sagt, dass Alexander der Große zu dem Diamantental gekommen ist und sein mit Edelsteinen besäten Boden gesehen hat, die von riesigen Schlangen mit mörderischen Blicken bewacht wurden. Alexander hat die Schlangen jedoch überlistet und er hat sich ihren Diamanten bemächtigt. Im alten Griechenland haben die Leute die Diamanten als „Tränen der Götter, die auf Erde gefallen sind" betrachtet.
Der kaiserzeitliche römische Dichter Manilius verwendet in seinem Lehrgedicht den Vergleich: „Verachte nicht deine, wenn auch in kleinem Körper verborgenen Kräfte... so ist auch der Diamant, der winzige Stein, wertvoller als Gold". Das Wort Diamant leitet sich aus dem spätlateinischen diamantem, Akkusativ von diamas ab, einer gräzisierenden Abwandlung des griechischen "adamas".
Der erste ungeschliffene Diamant erschien in Rom zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert.
Marco Polo erwähnt im 13. Jahrhundert Ormuy als persischen Hauptdiamantmarkt.
Der Hauptmarkt und das Zentrum der Diamanten in dem Westen waren in Venedig im 13. Jahrhundert. Seit Anfang des 13. Jahrhunderts haben die meisten europäischen Hauptstädte Geschäftskontakte mit Venedig aufrechterhalten. Und gerade von hier kamen die Händler mit Seide und Diamanten nach Bruggy. Bruggy war nicht nur Zentrum des Diamantenhandels, sondern auch Stelle, wo Diamanten verarbeitet wurden. Die Diamantenindustrie wurde sehr schnell grösser. Dazu hat auch der Landsmann aus Bruggy, Lodewijk van Berken, Erfinder des Diamantenschliffs, beigetragen.
Der Prozess der Diamantenbearbeitung wurde lange geheim gehalten. Erst im 14. Jahrhundert wurden klare Oktaeder auf einer Unterlage aus Holz oder Kupfer, die mit Diamantenstaub bedeckt wurde, poliert. Solches Verfahren wurde schon früher für Bearbeitung von anderen Edelsteinen und Elfenbein benutzt. Im Falle der Diamanten handelte sich um einen sehr langwierigen Prozess.
Seit dem 15. Jahrhundert wurden die Methoden verbessert, man hat begonnen, unregelmässige Kristalle mit Spaltverfahren aufzuteilen. Bei dem Schleifen wurde jedoch immer noch die Form des ursprünglichen Rohstoffes respektiert. Steine in der Form einer Pyramide wurden in Ringe eingesetzt. Der Hauptzweck der Bearbeitung war, den Diamant von Oberflächenunebenheiten und Mängel zu befreien. Solche Steine wurden in Fragmenten von Schmuck und in alter Keramik gefunden.
Die Erfindung des Schleifens auf einer Stahlunterlage, die mit Diamantenstaub bedeckt ist, gewährte den Schleifern mehr Möglichkeiten für die Bearbeitung der Steine: am Ende des 15. Jahrhunderts erschienen „Tabellenschliffe" in der Form von Rhombus, Quadrat, Rechteck oder Rosette.
Der direkte Weg nach Indien, der im Jahre 1498 von dem Seefahrer Vasco de Gama entdeckt wurde, hat das Handelszentrum aus Venedig nach Lissabon übertragen. Seit Ende des 14. Jahrhunderts wird Antwerpen zum Weltzentrum des Diamanthandels. Diamant ist ein vollkommenes Symbol der ewigen Bindung. Diese Tradition einer unendlichen Liebe wird seit einigen Jahrhunderten aufrechterhalten. Die ersten Erwähnungen über Schenken eines Diamanten als eines einzigen Liebessymbols stammen aus dem 15. Jahrhundert.
Die Tradition des Schenkens eines Diamantenrings als Verlobungsring begann der Erzherzog Maximilian von Österreich im Jahre 1477, als er einen Diamantenverlobungsring der Marie von Burgunden geschenkt hat. Seit dieser Zeit hat sich die Tradition der Diamantenverlobungsringe auf der ganzen Welt aus den aristokratischen Familien in Familien der Industriellen und in dem letzten Jahrhundert auch in Familien der „normalen Leute“ verbreitet.
In dem goldenen Zeitalter im 16. Jahrhundert war der Diamantenhandel hauptsächlich in den Händen der portugiesischen Juden und italienischen Händler.
Im 17. Jahrhundert begann die Ära des Schleifens von verschiedenen Formen. Die Diamanten wurden als Ovale, Tropfen, Marquisen und andere Formen geschliffen. Die Handwerker, die die Diamanten bearbeiteten, stammten jedoch aus Antwerpen und sie arbeiteten in den höchsten Hausetagen, wo es das beste Licht gab.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurden die indischen Gruben ausgeschöpft, ungeachtet dessen auch trotz der Entdeckung der ersten Gruben in Brasilien in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Prosperität von Antwerpen nicht wiederhergestellt.
Nach einem umfangreichen Experimentieren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam Henry Morse in USA mit dem ersten modernen Brillantschliff. Dieser Schliff wurde später verbessert, mathematisch begründet und im Jahre 1919 in USA von Marcel Tolkowskiy beschrieben, der heutzutage als Erfinder des modernen Brillantschliffes angesehen wird.
Erstes Diamantenkartell De Beers
Im Jahre 1871 erteilten die Brüder De Beers, Inhaber einer kleinen Farm in Kimberley, den holländischen Diamantenjägern die Genehmigung, ihre Grundstücke zu untersuchen. Es hat sich gezeigt, dass sie voll von Diamanten sind. Diese Nachricht hat sich als Feuer verbreitet und die Farm wurde mit Schatzjägern belagert.
Die Brüder De Beers haben ihre Farm verkauft und sind weggezogen. Unter den ambitiösesten Sucher waren einige Engländer: Cecil J. Rhones und Brüder Harry und Barney Bornat. Sie haben eine Konzession nach der anderen schrittweise gekauft, bis sie zu den Inhabern des größten Teils der Gruben in Kimberley wurden. Im Jahre 1888 gründeten sie die Gesellschaft De Beers consolidated Mines Limited, Vorgänger der Gesellschaft, die auch heute eine sehr wichtige Rolle auf dem Diamantenmarkt spielt.
Die Gesellschaft De Beers hat ein sehr kompliziertes System von vielen Gesellschaften mit gegenseitig gekreuztem Eigentum, die die ganze Industrie von Abkauf des Rohstoffes aus eigenen Gruben sowie aus Gruben anderer Fördergesellschaften, über Verarbeitung bis zu Verkauf umfassen (Diamond Producers Association, die die einzelnen Gruben der Gesellschaft De Beers Consolidated Mines Ltd besitzt. Eine weitere Tochtergesellschaft ist Diamond Corporation, die die Verträge mit Diamantengruben vereinbart, De Beers Centenary AG, Central Selling Organisation und weitere).
Gerade De Beers Centenary besitzt die Rechte, die aufgrund Verträge langzeitig gesichert sind und die den Einkauf von Rohdiamanten aus Förderung in anderen Ländern ermöglichen. Dazu hat sie Beteiligungen in mehr als 1.300 südafrikanischen und internationalen Gesellschaften. Auf diese Weise hat De Beers den weltweiten Markt einschließlich der Produktion der größten Fördergesellschaft Alrosa bis zum Jahr 2001 kontrolliert. Dennoch das Ausschöpfen der südafrikanischen Gruben und Öffnen von weiteren Gruben z.B. in Russland, Kanada oder Australien hat schrittweise ein Ende der Kontrolle dieser Gesellschaft über das ganze Markt gebracht und deswegen hat sie diese Bemühungen im Jahre 2001 offiziell aufgegeben. Trotzdem ist sie bis heute der größte Händler auf dem Markt
Das edle Herz des Planeten
Der Diamant, eine Kohlenstoffmodifikation mit dem chemischen Zeichen C, ist das edelste Mineral aus den Tiefen unseres Planeten. Dieses Prädikat erhält der Stein aufgrund seiner Eigenschaften: Auf der mooschen Härteskala von 1 – 10 steht der Diamant als härtestes Material an oberster Stelle. Seine Brillanz, die durch das Zusammenspiel von Glanz, Totalreflektion, Lichtbrechung und Dispersion entsteht,wird durch die Schliffart und Formund die Ausführung des Schliffes zu einem einzigartigen Merkmal. Hinzukommen Farbe und Reinheit als wichtige Kriterien, um der Seltenheit des Diamanten Ausdruck zu verleihen.
Die Geschichte des Diamanten
Von der Besonderheit des Diamanten wussten bereits indische Gelehrte, wie uns in Sanskrit verfasste Texte aus der Zeit von 600 v.Chr verraten.
Der Gelehrte Kautilya entwirft rund zwei Jahrhunderte später ein System, in dem die Edelsteine den Kasten je nach Wert zugeordnet werden.
Die weißen und farblosen Steine standen für die Gelehrten, Brahmanen genannt. Ritter und Krieger wurden mit roten Steine verglichen, von denen man heute weiß, dass es sich um Spinelle gehandelt haben muss. Der Kaste der Großgrundbesitzer und Kaufleute waren Steine mit gelber Farbe zugeordnet und die Sudras, Arbeiter und Handwerker, wurden mit grauschwarzen Steinen, wohl Magnetiten und Sideriten gleichgesetzt.
Preisbestimmend wirkten damals bereits die Kristallgestalt, Größe und Klarheit des Diamanten. Als den „Adamas“ (griech: unüberwindbar, lat.: Stahl.) beschrieb 100 n. Chr. der römische Gelehrte Plinius den Diamanten in seiner Edelsteinkunde.
In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gelangten die ersten Diamanten als Einzelstücke aus Persien, Syrien, der Türkei und Italien durch Marco Polo nach Europa. Das Zentrum des Diamanthandels war zu jenem Zeitpunkt die indische Insel Ormus.
Am Anfang des 14. Jahrhunderts, als die Kunst des Glasschleifens, besonders in Murano bei Venedig, bereits beherrsch t wurde, unternahm man erste Versuche, die unebene natürliche Oberfläche der Steine oder beschädigte Spitzen zu glätten. Diese Steine waren in Europa begehrter als die unbehandelten. In Indien jedoch konnte man diese Steine nicht mehr verkaufen, da ihnen n un die Mystik fehlte.
Vasco da Gama entdeckte 1498 den direkten Seeweg nach Ostindien und somit verlagerte sich die einstige Vormachtstellung von Venedig nach Lissabon. Gleichzeitig entwickelten sich in Europa formgebende Techniken für Diamanten.
Neben Venedig, Lissabon und Antwerpen spielte Augsburg im Diamanthandel ab 1538, dank der Familie Fugger, eine wichtige Rolle. Aus Augsburg stammen die frühesten Nachweise der Diamantbearbeitung in Deutschland.
Erstmals beschrieb Benvenuto Cellini im Jahre 1565 das Handwerkszeug und die verschiedenen Arbeitsvorgänge des Diamantschleifens.
Bis Anfang des 18. Jahrhunderts wurden aus Indien ca. 30 Mio. Karat Diamant gefördert. Die Importmengen lagen jährlich bei 1000 und 2000 Karat.
Im Gebiet von Minas Gerais, Brasilien, wurden 1725 die ersten Diamanten angeblich von Sebastino Leme do Prado entdeckt. Die diamanthaltigen Gebiete wurden 1730 zum Eigentum der portugiesischen Krone erklärt. Damit stieg die nach Lissabon gelangende Menge an Rohdiamanten auf jährlich 100.000 bis 200.000 Karat. In der brasilianischen Provinz Bahia entstand 1845 die Stadt die Stadt Diamantina, weil es auch dort Diamantvorkommen gab. Bis 1851 stieg die jährliche Produktion auf 300.000 Karat. Dies pendelte sich aber bis 1860 auf ca. 190.000 Karat pro Jahr ein.
Der erste in Afrika gefundene Diamant „Eureka “ wog 21,25 Karat. Er stammte vom Südufer des Oranje, wo er 1866 von Erasmus Jacobs entdeckt wurde. Ein Jahr später fand man die erste sekundäre Lagerstätte in Südafrika.
Eine holländische Familie verkaufte 1869 ihre Farm in der südafrikanischen Ebene an Cecil Rhodes. Zu jenem Zeitpunkt war ihnen weder bewusst, dass sie sich über einer Diamantmine befanden, noch dass ihr Name, De Beer, irgendwann zum Synonym, der Unvergänglichkeit des Diamanten werden sollte. Die auf ihrem ehemaligen Grundstück entstandene Mine erhielt den Namen Kimberley-Mine und später den Kosenamen „ The Big Hole “
In der Jagersfontain entdeckte man 1870 die erste primäre Lagerstätte Südafrikas. Die erste aus Südafrika stammende Rohdiamantensendung ging nach Amsterdam, statt nach Lissabon.
Von 1877 bis 1913 stieg die jährliche Produktion von 1,8 Mio. Karat auf 6,0 Mio. Kar at. Jetzt begann man mit der Graduierung von Diamanten. Dabei gab es drei zu beachtende Kriterien: Reinheit , Farbe und Schliff.
Die Reinheit war unterteilt in „piquiert“ (deutliche Einschlüsse ) und „pur“. Die Farbbezeichnungen beschrieben gleichsam Fundort und farbgebende Einlagerungen. Bsp.: „River“ war ein Stein der im Flussbett gefunden wurde, „Crystal“ beschrieb einen, einem in der Farbe dem Bleikristallglas ähnelnden Diamanten und „Wesselton“ war der Name einer Mine. Der Schliff wurde zwar berücksichtigt, aber nicht besonders unterteilt.
Die Diamantvorkommen in Brasilien waren nicht mehr so ertragreich und damit verlor auch Lissabon um 1880 allmählich seine Vormachtstellung als Hauptproduktionsland für Diamanten.
Durch die vielen neu entdeckten Vorkommen und den damit verbundenen Produktionssteigerungen geriet der Diamantpreis allmählich unter Druck, was Cecil Rhodes 1881 dazu bewegte zum Schutz des Diamantmarktes die „De Beers Mining Company“ zu gründen. Den Namen gab er der Unternehmung in Gedenken an die Gebrüder De Beers.
Barney Barnato und Cecil Rhodes gründeten vom 12. zum 13. März 1888 die „De Beers Consolidated Mines Limited“ mit der Fusionierung Ihrer Firmen, der „De Beers Mining Co.“. und der „Kimberley Central“. Dieser Zusammenschluss ist mit einem spektakulären Geschäftsabschluss verbunden, von dem man sich heute noch gern erzählt.
Barney Barnato hatte den Gesamtbesitz der Diamanten seiner Firma nach Farbe und Reinheit sortiert, was eine sehr kostenintensive Arbeit darstellt, und Cecil Rhodes zum Kauf angeboten. Barnato und Rhodes besiegelten den Verkauf per Handschlag, dann schüttete Barnato Rhodes‘ neuen Besitz in einen Beutel zurück und übergab ihm diesen. Damit hatte Cecil Rhodes nun wieder die Aufgabe, alle Steine noch einmal sortieren lassen zu müssen.
De Beers kontrollierte bereits 1889 90% der südafrikanischen Produktionen.
Der „Cullinan“ ist der grösste, bisher gefundene Diamant. Er wiegt 3.105 Karat und wurde 1905 in der Premier Mine in Cullinan gefunden.
Am Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, am 30. September 1929, dem „ Schwarzen Freitag “, war auch der Diamantpreis gefallen. Das führte dazu, dass Sir Ernest Oppenheimer, Nachfolger von Cecil Rhodes, als Vorsitzender von De Beers das Londoner Syndikat, den Vorläufer der heutigen C.S.O. (Central Selling Organisation) zur Sicherung der Diamantindustrie und der Diamantpreise gründete.
Zwischen 1935 und 1963 gab es auch aus Deutschland fünf Vorschläge für allgemeingültige Vorschriften –den RAL . RAL 560 A5 wurde 1963 von den deutschen Schmuckverbänden ratifiziert. Die ersten Diamantvorkommen in der ehemaligen UdSSR entdeckte man 1948 in Sibirien. Bereits 1953 wurden in Schweden die ersten synthetischen Diamanten hergestellt und 1955 war „General Electric“ erfolgreich mit ihrer Diamantsynthese, die in einem Hochdruck –Hochtemperatur- Verfahren produziert wird.
Die Produktion der UdSSR wurde 1956 aufgenommen und De Beers folgte 19 58 mit ihrer ersten Synthese. Einige große synthetische Diamanten bis 1,1 Karat wurden 1970 unter hohem Kostenaufwand hergestellt. Da das Verfahren aber zu teuer war, stellte man es wieder ein.
Im selben Jahr erschien eine RAL -Ergänzung ( RAL 560 A 5 E ), die abgelehnt wurde, weil internationale Organisationen inzwischen Graduierungssysteme entwickelten.
Im Jahr 1972 öffnete eine der größten Minen der Welt, die Orapa -Mine in Botswana. Am 14. Februar fand man den „Star of Sierra Leone“ mit einem Gewicht von 968,90 Karat. Von diesem Stein blieben 25% des Rohgewichts in 17 Diamanten erhalten.
Australien bot 1978 riesige Diamantvorkommen. Die „CIBJO“ – Internationale Vereinigung Schmuck, Silberwaren, Diamanten, Perlen und Steine - und der IDC - Internationaler Diamanten Rat - legten 1979 ihre Nomenklaturen vor. Nach beiden wird international gearbeitet. Die „CIBJO“, der „IDC“ und das „GIA“ versuchen Kompromisse in den abweichenden Punkten in ihren Bestimmungen zu finden.
Die „Argyle – Mine AK1“ in Australien nahm 1982 ihre kommerzielle Produktion auf. Gabriel Tolkowsky und sein Team begannen 1986 die Bearbeitung des 599 Karat schweren „De Beers Centenary Diamond“ , der von 1988 bis 1991 geschliffen wurde. Hera us kam dabei ein 273 Karat schweres Herz mit 247 Facetten. Dieser Stein ist bei Lloyds für 106 Mio. US$ versichert.
Die AK1 Mine erreichte im Jahr 1989 ihre volle Kapazität und ist seither die weltgrößte Mine
Nach Prospektierungsarbeiten in Kanada hat man die „ETAKI – Minen“ entdeckt und hat mit der kommerziellen Produktion begonnen. De Beers, ETAKI und andere Diamantproduzenten haben neuerdings Seriennummern und Trademarkzeichen in eine Facette ihrer Steine eingebrannt, die nur bei hundertfacher Vergrösserung unter dem Mikroskop sichtbar werden.